Eiscreme, Feldsalat und Schokolade - Die richtige Mischung macht´s

Es heißt ja immer, man würde für zwei essen. Also gleich doppelt so viel wie vor der Schwangerschaft? Besser nicht. Der Kalorienbedarf in der Schwangerschaft steigt nicht so sehr an, wie Sie vielleicht vermuten. Also leider doch kein Freifahrtschein für zügelloses Naschen.

Erst ab dem vierten Monat sollte man etwa zehn Prozent mehr an Kalorien zu sich nehmen. Das entspricht etwa 250 Kalorien. Nährstoffe und Vitamine werden hingegen vermehrt benötigt. Ihre Devise sollte also lauten: Nicht mehr, sondern besser essen.

Aber erstmal vorweg:

Alles was Ihnen gut tut, ist auch für Ihr ungeborenes Kind gut.
Wenn Ihnen also nach sauren Gurken und Schlagsahne oder Pommes mit Mayo ist, dann sollten Sie das auch essen, aber eben nicht jeden Tag.
Denn Übergewicht kann zum Beispiel zu Diabetes in der Schwangerschaft führen. Ihr Körpergewicht und Ihre Ernährung sind nicht nur für den Schwangerschafts- und Geburtsverlauf, sondern für die langfristige Gesundheit des Kindes von Relevanz.
Sofern Ihre Ernährung im Allgemeinen ausgewogen, vielseitig und reich an Vitaminen ist, steht Ihren Gelüsten, die Sie sicherlich ab und zu mal überkommen, nichts im Wege.

Den Bedarf an Nährstoffen und Vitaminen können Sie mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung fast komplett abdecken. Nur den vermehrten Bedarf an Folsäure (Vitamin B9) können Sie nicht ganz ohne kleine Hilfsmittelchen befriedigen. Ihr Körper braucht während der Schwangerschaft etwa doppelt so viel Folsäure wie vorher. Zu wenig Folsäure kann für Ihr ungeborenes Kind gefährlich sein. Bei einem Mangel besteht ein erhöhtes Risiko, an Neuralrohrdefekten wie Spina bifida (offener Rücken) zu erkranken. Sie sollten bei Vollkornprodukten oder Gemüse wie Karotten und Brokkoli zugreifen, denn hier steckt viel Folsäure drin.

Und was genau bedeutet gesund und ausgewogen?

Viel frisches Gemüse, viel Obst, ausreichend Wasser oder ungesüßte Früchte- oder Kräutertees, Vollkornprodukte, ab und zu ein Stück Fleisch, Meeresfisch für den Jodbedarf und Milchprodukte für Ihre tägliche Ration an Kalzium.  Idealerweise bereiten Sie Fleisch, Fisch und Gemüse schonend zu, damit den Produkten so wenig wie möglich an Nährstoffen und Vitaminen entzogen wird. Fleisch sollte jedoch stets durchgegart werden und die Frühstückseier lieber eine Minute länger im Kochtopf lassen. Hülsenfrüchte und Nüsse eignen sich nicht nur zum Naschen, sie liefern auch Eisen, Mineralstoffe und pflanzliche Eiweiße.

Auf einige Genuss- und Lebensmittel sollten Sie als Schwangere verzichten. An oberster Stelle stehen da natürlich alkoholische Getränke und Tabak. Dass Sie darauf komplett verzichten sollten, versteht sich eigentlich von selbst. Andere Drogen sollten sowieso tabu sein.

Lebensmittelinfektionen durch Listeriose und Toxoplasmoseerreger sind für die meisten Menschen harmlos, können in der Schwangerschaft aber Ihrem ungeborenen Kind schaden. Für Sie gilt daher: Sie sollten keine ungegarten Lebensmittel vom Tier verspeisen. Also weder Tatar, Rohschinken, Sushi etc. noch Produkte aus Rohmilch wie z.B. Camembert.


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